Rügen und die wechselvolle Geschichte

Die Insel Rügen ist das Ziel zahlreicher Reisender, die einen herrlichen Urlaub am Strand verbringen möchten. Auch wenn es heute nicht mehr so offensichtlich ist, verfügt die Inselüber eine lange und wechselvolle Geschichte. Die meisten Orte der Insel gehen auf ehemalige slawische Siedlungsplätze zurück, teils sogar auf Zufluchten von Piraten. So soll auch Klaus Störtebeker, dem die beliebten Festspiele in Ralswiek gewidmet sind, ein Versteck bei Ralow gehabt haben. So alt wie diese Plätze, von denen heute nur noch riesige Findlinge und Großsteingräber zeugen, ist die Fischereitradition auf Rügen. Die Ostseeinsel Rügen hat viele Ausflugsziele zu bieten die teilweise interessante Geschichten erzählen könnten. Nach dem Fall der sagenumwobenen Tempelburg am Kap Arkona, wurde die Insel christianisiert. Seit dieser Zeit erzählen sich die Fischer der Halbinsel Mönchgut die Entstehungsgeschichte Rügens: „Nachdem Gott die Welt erschaffen hat, stand er bei Sonnenuntergang auf Bornholm und blickte die pommersche Küste entlang, die er als viel zu kahl befand. Also nahm er einen Brocken Erde und kleckste diesen vor Bornholm dran und formte mit seinen Händen die Hauptinsel. Kurz vor der Dunkelheit suchte er jeden Rest Erde zusammen, denn nichts sollte verschwendet werden, und kleckste hier und dort noch etwas an die Insel an. So entstanden die Halbinsel Jasmund und Wittow.“

Romantisches Rügen

Ob wahr oder nicht, zeugt die Entstehungsgeschichte von der Liebe der Rüganer zu ihrer Insel, ein wahres Gotteswerk. Dies empfanden auch die Romantiker Caspar David Friedrich, PhillipOtto Runge und Johannes Brahms die, von der Kreideküste inspiriert, ihre vielleicht schönsten Werke hier erschaffen haben. Ab dieser Zeit, also 1880, kamen die ersten Reisenden auf die Insel. Als dieser Besucherstrom über die Jahre immer größer wurde, entstanden die edlen Ostseebäder Sellin oder Göhren, dessen Strandvillen im Bäderstil noch heute das Ortsbild prägen. Während der DDR-Zeit erfuhr die Insel einen Abschwung, traditionsreiche Hotels wurden abgerissen, alte Herrenhäuser zerfielen. Nach der Wende wurden jedoch keine Mühen gescheut, die Insel in alter Pracht erstrahlen zu lassen, sodass der Besucher sowohl die idyllischen Fischerdörfer als auch Seebäder in einem authentisch historischen Bild genießen kann!